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Thonet: die zeitlose Eleganz von Bugholzstühlen

Wie kann man weiterhin die Eleganz und Modernität des Stuhls verkörpern? Das ist die Frage, die sich die Führungskräfte der F...

Design MarketMay 2023
Wie kann man weiterhin die Eleganz und Modernität des Stuhls verkörpern? Diese Frage müssen sich die Geschäftsführer des deutschen Herstellers von Stühlen und Designmöbeln Thonet GmbH täglich stellen. Sie sind die historischen Erben der berühmten Marke Thonet (Gebrüder Thonet), die 1853 von dem deutsch-österreichischen Tischler und Industriellen Michael Thonet (1796-1871) in Wien gegründet wurde. Der Name Thonet ist untrennbar mit der Geschichte des Designs verbunden, da der deutsche Hersteller 2 große Revolutionen in der Geschichte des Möbels verkörpert: die Herstellung von Stühlen aus gebogenem Holz und die Herstellung von Sitzflächen aus Stahlrohr ohne Hinterbeine in der Bauhaus-Ära. Dieser Artikel blickt auf eine Industriegeschichte zurück, die vor 170 Jahren begann und weitergeschrieben wird ... Wie kann man weiterhin die Eleganz und Modernität des Stuhls verkörpern? Das ist die Frage, die sich die Manager des deutschen Herstellers von Stühlen und Designmöbeln Thonet GmbH täglich stellen müssen. Sie sind die historischen Erben der berühmten Marke Thonet (Gebrüder Thonet), die 1853 von dem deutsch-österreichischen Tischler und Industriellen Michael Thonet (1796-1871) in Wien gegründet wurde. Der Name Thonet ist untrennbar mit der Geschichte des Designs verbunden, da der deutsche Hersteller 2 große Revolutionen in der Geschichte des Möbels verkörpert: die Herstellung von Stühlen aus gebogenem Holz und die Herstellung von Sitzflächen aus Stahlrohr ohne Hinterbeine in der Bauhaus-Ära. Dieser Artikel blickt auf eine Industriegeschichte zurück, die vor 170 Jahren begann und weitergeschrieben wird ... Porträt von Michael Thonet. Er gründete zunächst seine eigene Möbelfirma, bevor er in den 1840er Jahren nach Wien zog und die Gebrüder Thonet gründete. thonet.de Porträt von Michael Thonet. Er gründet zunächst seine eigene Möbelfirma, bevor er in den 1840er Jahren nach Wien zieht und Gebrüder Thonet gründet. thonet.de Michael Thonet wurde am 2. Juli 1796 in Boppard im Kurfürstentum Trier, einem geistlichen Fürstentum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, geboren. Als Tischler gründete er 1819 ein kleines Möbelunternehmen, bevor er in den 1940er Jahren auf Wunsch des österreichischen Kanzlers Fürst Clemens Metternich nach Wien zog. Dieser ermöglichte ihm, die Qualität seiner Handwerkskunst dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn und König von Böhmen, Ferdinand I., vorzustellen. 1853 übertrug Michael Thonet die Firma "Thonet" unter dem neuen Namen "Gebrüder Thonet" an seine Söhne. In Wirklichkeit hatte er schon seit einigen Jahren über die Massenindustrialisierung von Möbeln nachgedacht und Techniken entwickelt, um Holz zu biegen. Michael Thonet wurde am 2. Juli 1796 in Boppard im Kurfürstentum Trier, einem kirchlichen Fürstentum des Heiligen Römischen Reiches, geboren. Als Tischler gründete er 1819 ein kleines Möbelunternehmen, bevor er in den 1940er Jahren auf Wunsch des österreichischen Kanzlers Fürst Clemens Metternich nach Wien zog. Dieser ermöglichte ihm, die Qualität seiner Handwerkskunst dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn und König von Böhmen, Ferdinand I., vorzustellen. 1853 übertrug Michael Thonet die Firma "Thonet" unter dem neuen Namen "Gebrüder Thonet" an seine Söhne. In Wirklichkeit hatte er schon seit einigen Jahren über die Massenindustrialisierung von Möbeln nachgedacht und Techniken entwickelt, um Holz zu biegen. 1851 entwickelt und produziert Michael Thonet den berühmten Stuhl Nr. 14, den sogenannten "Bistrostuhl", in Serie, um die Nachfrage des Café Daum nach "praktischen, eleganten und platzsparenden Stühlen" zu befriedigen.Michael Thonet gelingt daraufhin aus drei Gründen ein Geniestreich. 1) Der Stuhl Nr. 14 ist der erste serienmäßig herstellbare Stuhl in der Geschichte des Designs. Seine relativ einfache Konstruktion ermöglicht es, die Arbeit zu teilen: 6 Holzstücke, 10 Schrauben und 2 Muttern, insgesamt 18 Einzelteile - fertig! Er lässt sich leicht zusammenbauen, auseinandernehmen und transportieren. 2) Michael Thonet erfindet das Möbelstück im Bausatz fast ein Jahrhundert vor IKEA: Der Industrielle verschickt seine Stühle in einer 1 m3 großen Kiste, die bis zu 36 Stühle aufnehmen kann! 3) Schließlich entwickelt er endgültig die Technik des Biegens von Massivholz, mit der er das Holz zu einem Stück mit geleckten Formen biegen kann. 1851 entwickelt und produziert Michael Thonet den berühmten Stuhl Nr. 14, den sogenannten "Bistro-Stuhl", in Serie, um die Nachfrage des Café Daum nach "praktischen, eleganten und platzsparenden Stühlen" zu befriedigen.Michael Thonet gelingt daraufhin aus drei Gründen ein Geniestreich. 1) Der Stuhl Nr. 14 ist der erste serienmäßig herstellbare Stuhl in der Geschichte des Designs. Seine relativ einfache Konstruktion ermöglicht es, die Arbeit zu teilen: 6 Holzstücke, 10 Schrauben und 2 Muttern, insgesamt 18 Einzelteile - fertig! Er lässt sich leicht zusammenbauen, auseinandernehmen und transportieren. 2) Michael Thonet erfindet das Möbelstück im Bausatz fast ein Jahrhundert vor IKEA: Der Industrielle verschickt seine Stühle in einer 1 m3 großen Kiste, die bis zu 36 Stühle aufnehmen kann! 3) Schließlich entwickelt er endgültig die Technik des Biegens von Massivholz, mit der er das Holz zu einem Stück mit geleckten Formen biegen kann. Satz von 10 Caféhausstühlen aus Buchenholz, Modell Nr. 14, Thonet. Die Sitzflächen sind aus geflochtenem Rattan. Bruun Rasmussen. Set aus 10 Caféhausstühlen aus Buche, Modell Nr. 14, Thonet. Die Sitzflächen sind aus geflochtenem Rattan. Bruun Rasmussen. Stuhl Nr. 14, Design Michael Thonet. Gebogene Buche, Sitzfläche aus Rohrgeflecht. Der bekannteste Bistrostuhl der Welt. Die Produktion des Stuhls Nr. 14 wurde 1859 von Gebrüder Thonet aufgenommen. Stuhl Nr. 14, Design von Michael Thonet. Gebogene Buche, Sitzfläche aus Rohrgeflecht. Der bekannteste Bistrostuhl der Welt. Die Produktion des Stuhls Nr. 14 wurde 1859 von Gebrüder Thonet aufgenommen. In einem 1 m3 großen Kasten konnten bis zu 36 zerlegte Stühle Nr. 14 untergebracht werden. artdesigntendance.com Ein 1 m3 großer Kasten bot Platz für bis zu 36 zerlegte Stühle Nr. 14. artdesigntendance.com Rocking Chair, Modell von 1908, Thonet. Rocking Chair, Modell 1908, Thonet. bellelurette.eu Rocking Chair, Modell 1908, Thonet. Detail der geschwungenen Linien. Rocking Chair, Modell 1908, Thonet. Detail der Kurven. © bellelurette.eu Sessel Nr. 209, Design: 1900. Hier ein Stück, das in den 1980er Jahren in Deutschland von Thonet hergestellt wurde. pamono.fr Sessel Nr. 209, Design: 1900. Hier ein Stück, das in den 1980er Jahren in Deutschland von Thonet hergestellt wurde. pamono.de Sessel Nr. 209, Design: 1900. Hier ein Stück, das in den 1980er Jahren in Deutschland von Thonet hergestellt wurde. Schönheit und Eleganz des gebogenen Holzes. pamono.de Sessel Nr. 209, Design: 1900. Hier ein Stück, das in den 1980er Jahren in Deutschland von Thonet hergestellt wurde. Schönheit und Eleganz des gebogenen Holzes. © pamono.de Sessel Nr. 209, Design: 1900. Ein anderer Blickwinkel. © pamono.de Sessel Nr. 209, Design: 1900. Ein anderer Blickwinkel. pamono.fr Um Holz zu biegen, erfand Michael Thonet ein revolutionäres Verfahren. Er setzte das Holz unter Dampfdruck aus, wodurch die Zellulose elastischer und das Lignin weicher wurde. Durch die Elastizität des Holzes kann es nun entlang seiner Fasern gebogen werden. Nach dem Trocknen erhält es eine neue, stabile und elastische Form. Um das Holz zu biegen, hat Michael Thonet ein revolutionäres Verfahren entwickelt. Er setzt das Holz unter Dampfdruck aus, wodurch die Zellulose elastischer und das Lignin weicher wird. Durch die Elastizität des Holzes kann es nun entlang seiner Fasern gebogen werden. Nach dem Trocknen erhält es eine neue, stabile und elastische Form. Durch die Wiederholung dieser Vorgänge wurde die Herstellung in großem Maßstab möglich, wodurch die Thonet-Sitzmöbel ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis erhielten. Im Jahr 1912 erreichte die Produktion des Herstellers einen Höhepunkt: Täglich wurden in den Fabriken des Konzerns (Mähren, Deutsches Reich und Osteuropa) fast 2 Millionen verschiedene Produkte zusammengesetzt. Durch die Wiederholung dieser Vorgänge wird eine Großproduktion ermöglicht, die den Thonet-Sitzmöbeln ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis garantiert. Im Jahr 1912 erreichte die Produktion des Herstellers ihren Höhepunkt: Täglich wurden in den Fabriken des Konzerns (Mähren, Deutsches Reich und Osteuropa) fast 2 Millionen verschiedene Produkte zusammengesetzt. Holzbiegen in einer Thonet-Fabrikhalle, um 1900 © barnebys.de Holzbiegen in einer Thonet-Fabrikhalle, um 1900 © barnebys.de Thonet, ein Industrieimperium, erlebte zwar Schwankungen, ging aber nie unter. Seit 1876 ist das Haus in 2 Firmen aufgeteilt: eine deutsche Firma (Gebrüder Thonet), die 2006 zur Thonet GmbH wird, und eine österreichische Firma (Thonet Vienna). Die Nachkommen von Michael Thonet bleiben als Aktionäre und Geschäftspartner an den Geschäften des deutschen Hauses beteiligt. Wie andere historische Verleger hat Thonet sein technisches Know-how bewahrt, indem es es mit der Gothaer Riege moderner und zeitgenössischer Designer verband. Beispiele hierfür sind Verner Panton mit dem ikonischen Modell 275 (S-Stuhl, 1965) oder James Irvine, der 150 Jahre später den Stuhl Nr. 14 neu gestaltet. Thonet, ein Industrieimperium, erlebte einen Aufschwung, ging aber nie unter. Seit 1876 ist das Unternehmen in zwei Firmen aufgeteilt: eine deutsche Firma (Gebrüder Thonet), die 2006 zur Thonet GmbH wurde, und eine österreichische Firma (Thonet Vienna). Die Nachkommen von Michael Thonet bleiben als Aktionäre und Geschäftspartner an den Geschäften des deutschen Hauses beteiligt. Wie andere historische Verleger hat Thonet sein technisches Know-how bewahrt, indem es es mit der Gothaer Riege moderner und zeitgenössischer Designer verband. Beispiele hierfür sind Verner Panton mit dem ikonischen Modell 275 (S-Stuhl, 1965) oder James Irvine, der 150 Jahre später den Stuhl Nr. 14 neu gestaltet. Stuhl Modell Nr. 275 (S-Chair), Design von Verner Panton, 1956. Ab 1965 von Thonet produziert. artsy.net Stuhl Modell Nr. 275 (S-Chair), Design von Verner Panton, 1956. Produziert ab 1965 von Thonet. artsy.net Um das 150-jährige Jubiläum seines Stuhls Nr. 14 zu feiern, beauftragte Thonet den Designer James Irvine, das Modell für den japanischen Einzelhändler Muji zu überarbeiten. Die Kollektion "Muji manufactured by Thonet" umfasst auch eine Reihe von Holztischen sowie Modelle aus Stahlrohr, die von Konstantin Grcic entworfen wurden. Thonet Um das 150-jährige Jubiläum seines Stuhls Nr. 14 zu feiern, beauftragte Thonet den Designer James Irvine, das Modell für den japanischen Einzelhändler Muji zu überarbeiten. Die Kollektion "Muji manufactured by Thonet" umfasst auch eine Reihe von Holztischen sowie Modelle aus Stahlrohr, die von Konstantin Grcic entworfen wurden. Thonet Thonet prägte die Designgeschichte auch in den 1920er und frühen 1930er Jahren. Eine Zeit, in der eine neue Generation von Architekten und Künstlern mit Kühnheit und Radikalität den vom Jugendstil und Art déco geerbten theoretischen und ästhetischen Kanon erschütterte. Die Entwicklung neuer Materialien wie Stahl und neuer Montagetechniken revolutionierte das Design der damaligen Zeit. Thonet prägte die Designgeschichte auch in den 1920er und frühen 1930er Jahren. Eine Zeit, in der eine neue Generation von Architekten und Künstlern mit Kühnheit und Radikalität den vom Jugendstil und Art déco geerbten theoretischen und ästhetischen Kanon erschütterte. Die Entwicklung neuer Materialien wie Stahl und neuer Montagetechniken revolutionierte das Design der Zeit. So kaufte Thonet 1928 die Firma Standard-Möbel, die ursprünglich von Marcel Breuer gegründet worden war und sich der Herstellung von Stahlrohrmöbeln widmete. Dieses neue Verfahren führte zur Erfindung des Freischwingers, eines freitragenden Stuhls ohne Hinterbeine. Thonet wurde zum Hersteller legendärer Modelle wie des Freischwingers S 33 von Mart Stam und des Sessels S 35 L von Marcel Breuer. 1928 kaufte Thonet die Firma Standard-Möbel, die ursprünglich von Marcel Breuer gegründet worden war und sich mit der Herstellung von Stahlrohrmöbeln befasste. Dieses neue Verfahren führte zur Erfindung des Freischwingers, eines freitragenden Stuhls ohne Hinterbeine. Thonet wurde zum Hersteller legendärer Modelle wie dem Freischwinger S 33 von Mart Stam und dem Sessel S 35 L von Marcel Breuer und ist es bis heute geblieben. Freischwinger Modell S 33, Design von Mart Stam, 1926. Ein Designklassiker, der immer noch bei Thonet aufgelegt wird. thonet.de Freischwinger Stuhl Modell S 33, Design Mart Stam, 1926. Ein Designklassiker, der immer noch bei Thonet erscheint. thonet.de Freischwinger Sessel Modell S 35 L, Design Marcel Breuer, 1929. Eine Ikone, die noch heute von dem deutschen Hersteller herausgegeben wird. thonet.de Freischwinger Sessel Modell S 35 L, Design Marcel Breuer, 1929. Eine Ikone, die auch heute noch von dem deutschen Hersteller herausgegeben wird. thonet.de François Boutard François Boutard

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